Sonntag, Sonnenschein, 13 Grad – das schrie direkt nach einer Wanderung. Diesmal war der Stadtwanderweg 4 dran, mit Unterstützung und Unterhaltungsfaktor 10. Viel habe ich schon von diesem Weg gelesen. Er soll der schönste, wenn auch kürzeste aller Wiener Wanderwegen sein. Nun ja, in der Kürze liegt die Würze und mit 7,5 km kann man doch auch was anfangen. Vor allem, wenn man ein so tolles Wetter und viel zu lachen hat.

Eckdaten

  • Länge: ca. 7,5 km
  • Dauer: ca. 2,5 bis 3 Stunden (reine Gehzeit, wenn man sich nicht verquatscht oder verläuft…)
  • Schwierigkeitsgrad: noch leicht, aber nicht so flach wie Stadtwanderweg 9
  • Navigation: auch mobil möglich mit wien.gv.at
  • StempelstelleWaldschule Ottakring
  • Start/Ende: Johann-Staud-Straße 80, 1160 Wien

Schnell noch die Mitstreiterin abgeholt und es konnte losgehen. Los gehen war aber leichter gesagt als getan, denn schon zu Beginn hatten wir leichte Schwierigkeiten mit der Richtung. Glücklicherweise waren wir aber nicht die Einzigen, die ratlos vor der Tafel mit der Wegbeschreibung standen.

Nach kurzer Orientierungslosigkeit wurde der Weg dann doch gefunden und wir staunten nicht schlecht. Die Strecke wird anscheinend wirklich weder geräumt noch gestreut. Bereits auf den ersten Metern berieten wir uns, wie wir diese Rutschpartie heil überstehen sollen. Höchste Vorsicht war geboten… vor allem für meine Kamera, sorry V. ;).

Durch das schöne Wetter hatte der Schnee verschiedene Zustände: Meist flossen kleine Bächlein um uns herum, aber im Schatten hatten sich richtige Eisflächen gebildet. Natürlich kam es wie es kommen musste – die abschüssige Strecke zur verschneiten Holzbrücke zwang Eine von uns beiden unfreiwillig, aber elegant auf die Knie – zu meiner Überraschung aber nicht mich.

Hat man den schattigen, aber wunderschönen ersten Kilometer erst mal überwunden, lässt es sich ganz gut den Berg hinaufwandern, vorausgesetzt, man findet die wohlbekannten Schilder.

Serpentinenmäßig schlängelt sich der Weg hinauf und bietet einen herrlichen Blick über Wien.  Relativ bald kommt man auch schon bei der Jubiläumswarte an und findet direkt daneben die Waldschule Ottakring mit der Stempelstelle. Ja, endlich habe ich die Stempelstelle ohne Suchen gefunden. Öffnungszeiten oder Einkehren (schade) braucht man nicht, denn der Stempel befindet sich auf der frei zugänglichen Terrasse.

Als ob wir es gewusst hätten, packten wir den mitgebrachten Wein aus und bereiteten uns seelisch auf die Besteigung der Jubiläumswarte vor. Leider hatten wir aber wieder kein Glück. Die Warte hatte Winterschlaf, somit kommt der Ausblick beim nächsten Besuch dran.

Weiter gings durch den Wald und hauptsächlich bergab. So ganz genau kann ich es aber leider nicht sagen. Schön war er auf alle Fälle, aber wir sind uns nur zu 40 Prozent sicher, dass es der richtige Weg war. Ja, es war natürlich wieder die Konversation schuld… Frauen verquatschen sich eben gern und passen dann nur halbherzig auf. Noch ein Grund, diesen Stadtwanderweg im Sommer noch einmal zu erkunden.

Auch wenn wir die Hälfte wahrscheinlich falsch gegangen sind, die Gegend ist für einen ausgedehnten Spaziergang sehr zu empfehlen. 🙂