Die Anfahrt nach Saint-Jean-Pied-de-Port geht leider nicht in einem durch. Wäre auch komisch gewesen, wenn so ein nettes Dörfchen seinen eigenen Flugplatz hätte.
Heute geht’s los… endlich … sogar inkl. eines Zwischenstopps am guten „alten“ 😉 Flughafen Berlin Tegel. Ein nettes Frühstücksbuffet mit Filterkaffee musste sein, nachdem mir der Typ am Schalter meinen Rucksack nicht gleich wieder Einchecken wollte: „Ist noch zu früh, kommen Sie in 2 Stunden wieder…“ Ok, ich mag ja meinen Rucksack. Im Flieger nach Biarritz ist mir auch wieder bewusst geworden, dass ich keine Kinder haben möchte… jedwede Erklärung ist unnötig, wenn ich sage, dass vor mir gleich vier (!) Kleinkinder sitzen, aber ist ja ein Pilgertrip, da soll man ja seine Sünden büßen. Fängt halt bei mir schon im Flieger an. Nach einer kurzen Taxieinlage geht’s mit dem Zug jetzt weiter nach Saint Jean Pied de Port (oder wie auch immer… ich kann’s mir einfach nicht merken). Und dann ab zur Herberge… Morgen stehen die Pyrenäen an 🙈🙈 .
Mein Instagram-Eintrag dazu am 27.08.2018
Wenn man sich aber ein bisschen erkundigt, dann findet man recht schnell die “übliche” Route heraus. Ich bin mit dem Flieger von Wien nach Berlin und anschließend nach Biarritz geflogen – der Umweg war dem billigeren Flugticket geschuldet. Abgesehen davon, glaube ich nicht, dass es einen direkten Flug von Wien nach Biarritz gibt.
Wenn man in Biarritz ankommt, sieht man schon von Weiten die anderen Pilger mit ihren Rucksäcken herumirren, denn der nächste Schritt ist vom Flughafen zum Bahnhof zu gelangen. Ich war mir nicht sicher wann und wo der beschriebene Bus abfährt und hab mir einfach mit einer deutschen Pilgerkollegin ein Taxi geteilt, da der letzte (?) Zug an diesem Tag in Kürze sonst ohne mich abgefahren wäre.
Die Zugfahrt dauert dann ca. eine Stunde und ist ganz nett. Man unterhält sich schon mal mit anderen Geh-Wütigen und hat die ersten “Aha-Momente”, wenn man doch etwas vergessen hat.
Ist man mal in Saint-Jean-Pied-de Port angekommen, kann man entweder ins Pilgerbüro gehen und sich den Pilgerpass, den ersten Stempel, Herbergslisten und eine Unterkunft checken, oder man macht es so wie ich und spart sich das Anstehen indem man die Dinge bereits online erledigt.
Im Nachhinein bereue ich es trotzdem ein Wenig, nicht im Pilgerbüro gewesen zu sein. Dadurch ist mir die “erste typische Pilgererfahrung” entgangen – aber davon gabs ja noch genug.
Wir saßen im Pilgerbüro und haben uns die Infos angehört, da kam einer herein und wollte seine Compostela (Zertifikat, das man bekommt, wenn man den ganzen Weg gegangen ist) haben. Der Angestellte sah ihn verdutzt an und meinte, dass man die nur in Santiago de Compostela bekommen würde. Der Pilger wurde kreidebleich und meinte, er sei von hier weggegangen UND wieder zurück – er dachte, man müsste das so machen…
Anekdote von Shelly, USA