Anscheinend hat mir niemand die Daumen gedrückt, denn Petra, Harald & ich sind wieder einmal NICHT in den Genuß gekommen, Rasha aus dem Schlepplift fliegen zu sehen. Was seid ihr für Egoisten?!
Aber ok, dafür (oder erst recht deswegen) hatten wir eine Mordsgaudi auf der Piste. Rasha hat eine neue Art des Schi fahrens entdeckt: Das Rückwärtsschildkrötenprinzip
Es läuft wie folgt ab: Die Frau macht zuerst ein paar Schwünge, erntet großen Beifall, bleibt aber nicht stehen, sondern dreht sich um die Achse, fährt ein paar Meter rückwärts und landet dann auf ihren Allerwertesten bzw. ihren Rücken. (Wir haben jetzt auch extra eine Anti-Rückwärtsschildkrötenprinzip-Schijacke gekauft, die unten alles abdichtet). Es ist faszinierend.
In meinen 22 Jahren auf Schiern habe ich noch nie so eine elegante Art des Stürzens erlebt.
Leider konnten wir uns dennoch sonst wenig an ihr erfreuen, da das Mädl immer besser wird. Sie macht bereits richtige Schwünge und lässt so manche blaue Piste alt aussehen – wenn man die kleinen Knirpse außer Acht lässt, die an uns vorbeigerast sind.
Nein, ernsthaft. Es war ein wunderschöner Tag am Unterberg. Ich hätte nie gedacht, dass ein so schönes Schigebiet (für Familie und Anfänger) so unbekannt bleiben kann. Es gab angenehmen Pulverschnee mit Sonnenschein bei -4 Grad, die sich durch meine ganzen Schichten (oben hatte ich um die fünf oder sechs an) wie 20 Grad anfühlten.
Die Preise sind lobenswert. Ein Tee um 1,80, ein Schnitzi um 7,90 und für die Tageskarte blätterten wir auch erträgliche 24 Euro hin.
Das Einzige, dass ich der armen Rashi Nashi nicht mehr zumuten möchte, ist die Abfahrt zum Parkplatz (man wird mit einem Bus zum eigentlich Schigebiet verfrachtet). Für Fortgeschrittene stellt sie kein Problem dar, aber eine durchgehende blaue Piste ist sie definitiv nicht.
Meinen Respekt an den Lockenschopf, dass sie es trotz Müdigkeit, Stürzen, Steilhänge und Menschenmassen (nur bei der Talfahrt… sonst waren sie schön am Berg verstreut) selbstständig da runter geschafft hat.